Start des neuen Programms „Artist in Residence. Kunst-Konzept-Vermittlung“ am Institut für Kunstpädagogik

Das Institut für Kunstpädagogik freut sich, in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Bildhauer Thomas Vinson im Artist in Residence Programm von November 2018 bis Februar 2019 in München begrüßen zu dürfen.

Das Artist in Residence Programm zielt auf eine wirksame Kooperation zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur. So soll das weite Feld der künstlerischen Vermittlung durch internationale sowie bundesweite Vernetzung und Nachwuchsförderung im Bereich der Kunstvermittlung und Kunstpädagogik gestärkt werden. Im Zentrum der Residency steht neben der Lehre am Institut für Kunstpädagogik auch der künstlerische Austausch mit Akteurinnen und Akteuren der lokalen und internationalen Kunst- und Vermittlungsszene.
Für das Programm konnten wir das Kulturreferat der Stadt München als Kooperationspartner gewinnen, der ausgewählten ResidentIn für vier Monate das städtische Ebenböck-Haus zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer Kooperationspartner ist die Bayerische Akademie der Schönen Künste. Hier erhält die ResidentIn die Möglichkeit einer Einzelausstellung am Ende der Residencezeit.

Im weitesten Sinne befasst sich das Arbeiten Thomas Vinsons (*1970 in Paris, lebt und arbeitet in Gießen und Paris) mit geometrischen Strukturen, in der die Linie ein Hauptcharakteristikum darstellt. Dabei definiert die künstlerische Veränderung und Gestaltung bekannter, unterschiedlichsten Bereichen entlehnter Werkmaterialien seine Kunst.

Thomas Vinson arbeitet, inspiriert durch alltägliche Berührungspunkte, mit visuellen wie materiellen Strukturen, die zunächst unterschiedlichsten Bereichen, wie bspw. der Architektur, der Industrie oder auch dem Alltag, entnommen werden. Durch gezielte Materialveränderung wie auch –verfremdung wird nicht nur eine neue Wahrnehmung erfahrbar, die wiederum neue Präsentationsmöglichkeiten erlaubt, vor allem wird durch die Umsetzungsprozesse und Ergebnisse die Frage einer ‚Ästhetik der Dinge‘ und deren Bedeutsamkeit diskutiert. Nur scheinbar sind die verwendeten Materialien als ‚Objets Trouvés‘ oder ‚Ready Mades‘ im Sinne Marcel Duchamps zu verstehen. Vielmehr diskutiert Vinson die Formfrage aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus; letztlich bilden Material und Form eine Einheit, in der die individuellen Eigenschaften der stofflichen Beschaffenheit und der gewählten Oberflächen zu formdefinierenden Strukturen werden.

  Von 2013 bis 2018 lehrte Thomas Vinson an der Justus-Liebig-Universität in Gießen am Institut für Kunstpädagogik die ‚Grundlagen des dreidimensionalen Gestaltens‘. Seit 2014 unterrichtet er zudem ‚Plastisches Gestalten‘ an der Technischen Hochschule Mittelhessen im Fachbereich Architektur. In der dortigen Lehre vermittelt er theoretisches Wissen, das durch zwei begleitende praktische Aufgaben während des Semesters Ergänzung findet.

Seine Lehrtätigkeit will Bewusstsein für die Kunstgeschichte schaffen, was durch Überblicksveranstaltungen ebenso wie durch gezielte themenspezifische Referate (bspw. zu wichtigen künstlerischen Positionen unterschiedlicher Epochen) geschieht. Ist diese Idee verstanden und Wissen gesammelt worden, müssen die Studierenden den nächsten Schritt gehen und sich mit der Vermittlung bestehenden Wissens beschäftigen. Gleichzeitiges praktisches Arbeiten und Gestalten ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Während der Zeit seiner Residency bietet Vinson das Seminar ‚Von Gefundenem‘ an, in dem mit den Studierenden theoretisch wie praktisch gearbeitet wird. Die Ergebnisse des Seminars werden zu Semesterende in einer gemeinsam mit den Studierenden konzipierten Ausstellung in der Villa Ebenböck gezeigt.

Weitere kunstvermittelnde Aktivitäten
Für die Ausstellung in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird am Institut innerhalb eines Seminares ein Ausstellungskatalog gemeinsam mit Studierenden entwickelt. Diese haben so die Möglichkeit, bereits während des Studiums ein späteres Berufsfeld intensiver kennenzulernen, indem sie gemeinsam mit Thomas Vinson Katalogtexte verfassen, das Layout entwickeln und geeignetes Bildmaterial zusammenstellen (Seminarleitung: Thomas Eichinger). Zur Ausstellung wird am Institut gemeinsam mit Studierenden zudem ein kunstvermittelndes Projekt entwickelt und während Ausstellung durchgeführt (Seminarleitung: Prof. Dr. Anja Mohr). Thomas Vinson wird neben seinem Seminar im Bereich der Bildhauerei noch weitere Aktivitäten mit den Studierenden unternehmen. In der Planung sind u.a. ein Workshop, ein gemeinsamer Ausstellungsbesuch und Künstlergespräche. Weitere Informationen zu den kunstvermittelnden Aktivitäten w

erden auf der Homepage noch bekannt gegeben:

Termine innerhalb des Artist in Residence Programms (Programm wird laufend aktualisiert)

www.kunstpaedagogik.uni-muenchen.de